2022 - geförderte Investition zur Verbesserung der Energieeffizienz
2022 kamen zwei Projekte zum Abschluss, dessen Ziel die Förderung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien in Unternehmen durch Energieberatung und Effizienzmaßnahmen waren.
Maßnahmen:
1. Durchführung einer Energieeffizienzberatung (Aufbauberatung/Projektbegleitung)
2. Austausch der Beleuchtung auf LED-Technik
Durch die Maßnahme wurde die Energiebilanz nachhaltig verbessert und die Beleuchtungssituation in den Produktionen und öffentlichen Bereichen drastisch verbessert.
Das vom Freistaat Thüringen geförderte Vorhaben wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert.
Das Unternehmen
Philosophie
Die Farbglashütte Lauscha – ELIAS Glashütte – ist ein handwerklicher Produktionsbetrieb, der mit alten Hüttentechniken, modernem Denken und wissenschaftlichen Erkenntnissen zeitgemäße, innovative Produkte gestaltet für Menschen, die auf schöne Dinge, hochwertige Materialien und einen bewussten Umgang mit der Natur Wert legen. Wir produzieren mit Hafenofentechnik kleine Serien im Auftrag unserer Kunden. Unser Glas ist umweltverträglich und 100% recycelbar. Die Farben sind im Glas bei bis zu 1.500 °C durchgeschmolzen. Natürlich sind wir regional verwurzelt und wirtschaften nachhaltig.
Unternehmensvorstellung
Mit ihrer über 160-jährigen Hüttengeschichte ist die Farbglashütte Lauscha – ELIAS Glashütte – das glühende Herz der Glasbläserstadt Lauscha. Hier wird seit 1853 manuell auf traditionelle Weise Glas hergestellt. In spektakulärer Handarbeit entstehen in unserer Manufaktur noch heute einzigartige Produkte, welche geprägt sind durch Liebe und Leidenschaft unserer Mitarbeiter zum Material Glas.
Gemeinsam mit der Glasmanufaktur HARZKRISTALL GmbH arbeiten wir unter dem Dach der Gerhard Bürger Stiftung, Sitz Blankenburg (OT Derenburg), daran, dass immaterielle UNESCO Kulturerbe der "Manuellen Fertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas" in Deutschland zu leben und für die Zukunft zu erhalten.
2021- geförderte Investition zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität in KMU
2021 wurde eine Investition zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität in KMU gefördert durch Thüringen - Invest in der ELIAS Glashütte realisiert.
Die Farbgashütte Lauscha/Thür. GmbH beantragte und realisierte eine Investition zur Arbeitsplatzbeschaffung/-sicherung durch Anschaffung neuer Maschinen und Einrichtungen für das Unternehmen.
Durch die Erneuerung der Kontroll- und Steuertechnik wurde die traditionelle Hafenofenfertigung mit ihrem in Deutschland als immaterielles Kulturerbe anerkanntem Mundblasen von Hohlglas, aber auch der anderen in der ELIAS Glashütte/Farbglashütte Lauscha ausgeübten manuellen Glasfertigungsverfahren zukunftsfähig ertüchtigt.
Das vom Freistaat Thüringen geförderte Vorhaben wurde durch Mittel der Europäischen Union im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und von REACT-EU kofinanziert.
Die Gerhard Bürger Stiftung
Heute ist die ELIAS Glashütte - Farbglashütte Lauscha gemeinsam mit der Glasmanufaktur HARZKRISTALL Teil einer starken Gemeinschaft, der Gerhard Bürger Stiftung.
Gegündet 2013 fördert die Gerhard Bürger Stiftung Projekte in Wissenschaft, Forschung, Kunst, Kultur und Denkmalpflege. Sie aber auch bei der Förderung von Erziehung, Berufsbildung und Studenten aktiv. Natürlich stehen Projekte rund um den Erhalt und die Fortentwicklung der traditionellen Glasmacherkunst ganz vorne auf der Agenda.
Die Glasmanufaktur HARZKRISTALL und die ELIAS Glashütte - Farbglashütte Lauscha bringen Ihre Möglichkeiten für erfolgreiche gemeinsame Projekte mit Künstlern, Studenten und Hochschulen ein. Namhafte Persönlichkeiten aus der Region Harz lenken die Geschicke im Stiftungskuratorium. Ihre jahrelange Erfahrung in den Bereichen Wirtschaft und Kunst befördern die vielseitigen Interessen der Stiftung.
Geschichte
Im Thüringer Wald, als eine der bedeutendsten Glasregionen Mitteleuropas, wird seit dem 12. Jh. Glas hergestellt.
Waldglashütten
Die Stadt Lauscha entstand durch die von den Familien Hans Greiner und Christoph Müller 1597 am Lauschabach errichtete Waldglashütte. Die ersten in Lauscha hergestellten Gläser, zeichneten sich durch eine dezente Grünfärbung und viele eingeschlossene Luftbläschen aus. Der Farbton ergab sich aus dem hohen Eisenanteil des Thüringer Glases, die kleinen Bläschen entstanden durch den Schmelzprozess mit Holzfeuer – das Thüringer Waldglas.
Glasfertigung damals fand auch im Wald statt. Die Glashütten wurden im Wald errichtet, Holz wurde für den Bau, für Werkzeuge und Formen sowie zur Feuerung der Öfen genutzt.
Lampenglasbläserei
Die sogenannte Lampe, der Brenner, an dem die GlasbläserInnen arbeiten, kam erst später nach Lauscha. Mit dem Import dieser Idee aus Frankreich eröffneten sich neue Fertigungsmöglichkeiten. Das war 1762.
Nun war auch die Produktion von Glasperlen möglich. Aus dieser heimgewerblichen Perlenherstellung heraus kam es zur Erfindung des Christbaumschmucks und der Glasmurmel.
1835 erfand der Lauschaer Ludwig Müller-Uri das künstliche Menschenauge aus Glas.
1853 gründete Elias Greiner Vetters Sohn seine eigene Glashütte, die Farbglashütte Lauscha, um Glasmurmeln, die er mit dem alten Vetterle erfand, zu fertigen. Hier wurden nun auch die für die Lampenglasbläserei benötigten Röhren und Stäbe gefertigt.
Das Firmenlogo wurde der Schmetterling und ist auch heute noch Programm. Er steht für Vielfalt in Form und natürlich Farbe.
Glashüttenfertigung
Hohlblasen
Das Hohlblasen am Hafenofen geschieht mittels Glasmacherpfeife. Dies ist ein 1,2 bis 1,6 Meter langes Rohr, welches an einem Ende mit einem Mundstück versehen ist. Aus dem Hafenofen nimmt der Glasmacher mehrmals Glas auf und bläst dieses in eine Form. In der Farbglashütte werden Stücke bis ca. 35 cm Höhe und ca. 25 cm Durchmesser in Holz, Peno- oder Eisenformen geblasen. Alle Gläser werden mit einer produktspezifischen Kühlkurve entspannt. Auf Grund der Hafentechnologie ist auch die Produktion von Kleinserien möglich - unsere hochspezialisierten Glasmacher und Dank zuverlässiger Partner (Formenbauer, Veredler) erfüllen wir vielfältige & spezielle Kundenwünsche an Farben, Formen und Mustern sowie Sonderanfertigungen.
Ziehen
Bis zu 275 Farben in unterschiedlichen Transparenzstufen fertigen wir als Farbglasstangen oder -röhren.Wir schmelzen diskontinuierlich nachts bei bis zu 1500 °C im Hafenofen ohne die Gesundheit beeinträchtigende Zusätze wie Blei oder Lithium, ein Natron-Kalk-Glas.
In spektakulärer Handarbeit werden tags Farbglasröhren und Farbglasstäbe für KunstglasbläserInnen gezogen, von Hand abgelängt auf 1 m oder 1,2 m und sortiert und gebündelt. Stets in hoher Qualität und mit exquisiten Farben.
Pro Glasposten sind ca. 15 Kg an der Glasmacherpfeife. Diese werden heiß glühend vom Zieherpaar auf bis zu 90 m auseinandergezogen, um Stange oder Stengel zu schaffen. Dabei können die Durchmesser von winzigen 2 bis kräftige 30 mm gehen. Auch viele spezielle Kundenwünsche hinsichtlich Farben und Muster können wir erfüllen.
Freigeformt
Die GlasmacherInnen/-designerInnen/-künstlerInnen entnehmen hier, ähnlich dem Hohlblasen aus dem Hafenofen mittels einer Glasmacherpfeife oder eines Glasmachereisens das zähflüssige Glas. Dieses wird durch Drehen, Blasen oder gezielte Kühlung mittels Holz-, Metall oder Papierwerkzeugen zu dem gewünschten Objekt verarbeitet. Freigeformte Objekte können bis zu 30 - 40 cm Durchmesser und ein Gewicht von ca. 5 kg erreichen. Alle Glasobjekte werden mit einer produktspezifischen Kühlkurve entspannt.
Unsere Manufaktur kann auch Objekte ca. max. 25 kg je Stück auf Gießtischen gießen. Alle Gläser werden mit einer produktspezifischen Kühlkurve entspannt.
Kühlbahn: Bandlänge 15 m (geschlossener Bereich), Kühldauer von 3 bis 8 Stunden
Kühlöfen: max. Länge 80 cm / Breite 70 cm – Kühldauer zwischen 24 und 48 Stunden
z.B.:
Platten – mit speziellen Einschlüssen und Mustern versehen, in allen Farben - jede Tischplatte ein Unikat
Dallglasplatten – zur Herstellung künstlerischer Betonglasfenster oder für Boden und Wandfliesen
Türgriffe – aus Echtglas in allen Formen und Farben
Kunstobjekte – als Raum- und Gartenkunst von ästhetischer Schönheit
Dekorationen – wie Engel oder Adventskränze – ein Blickfang für ihre Tafel
Weiterverarbeitung, Veredelung
Weitere Fertigungsschritte zur manuellen Endbearbeitung sind Absprengen, Bohren, Sägen, Schleifen, Polieren, Verschmelzen oder Verspiegeln.
Auch Gravuren sind umsetzbar.
Sonderanfertigungen, Einzelanfertigungen
Entwicklung und Anfertigung von kundenspezifischen Artikeln in allen Bereichen des Hüttenglases und des Lampenglases wie
* Innen- und Außenausstattungen,
* Repliken alten Glases oder Leuchten,
* Pokale und Trophäen,
* Firmenpräsente und Werbegeschenke,
* Gläser mit individuellen Beschriftungen und Bildern.
Mieten von Öfen
Freies Formen eröffnet für den Glasgestalter, den Künstler, den Architekten, die Möglichkeit eigene Ideen in Glas zu verwirklichen und sich ganz auf den Werkstoff einzulassen. Die Farbglashütte bietet selbstständigen GlasdesignerInnen im Rahmen des Machbaren die Möglichkeit, eine Glashütte zu mieten. Die Umsetzung erfolgt immer in Kooperation mit unserem Glasmacherkollektiv.
Die Kreativen - René Queck
Der in Neuhaus am Rennweg geborene René Queck zählt zu Recht zu den Meistern seines Handwerks.
Seit 2008 hat er den Meistertitel inne und ist seit 2012 der Hüttenmeister.
Seine Arbeiten finden Sie bei uns oder in angesehenen Ausstellungen.
Erleben Sie ihn live bei uns uns am Hüttenofen.
Die Kreativen - Ricardo Scholz
Der ebenfalls in Neuhaus am Rennweg geborene Ricardo Scholz zählt zu Recht zu den Besten seiner Zunft.
Seit er 1998 in der ELIAS Glashütte - Farbglashütte Lauscha seine Ausbildung zum Glasmacher absolvierte, entwickelt er stets sein Können weiter und schafft Kunstwerke, die begeistern und überregional Aufmerksamkeit und Anerkennung finden.
Seine Arbeiten sind Sie in bekannten Ausstellungen und natürlich bei uns.
In der ELIAS Glashütte können Sie ihm bei seiner heißen, kreativen Arbeit zuschauen.